Der GMC-320 Plus ist ein relativ preisgünstiges und gutes, tragbares Messgerät (aktuell 115,- bis 130,- €) zur Messung von Beta-, Gamma- und Röntgenstrahlung. Seine Handhabung ist einfach und es verfügt über optische und akustische Warnsignale. Es kann kontinuierlich Strahlung messen und speichert die Daten jede Sekunde im internen Speicher ab. Über ein USB-Kabel, das zugleich zum Laden des austauschbaren Li-Ionen Akku mit 3,7V 800mAh dient, kann man diese Daten auslesen und analysieren. Für Windows XP/Vista/Win7/Win8 32 and 64 bits wird Software mitgeliefert, für Linux gibt es auf der Homepage von -> GQ Electronics ein Sofwarepaket, das bei der Installation einige Tücken bereit hält und für die Modelle GMC-300, GMC-280. GMC-300E, GMC-300 E-Plus, GMC-320, GMC-320 Plus die neueren Modellvarianten gedacht ist . Mit meiner Anleitung Installation gqgmc für Geiger Müller Counter GMC-320 sollte die Installation aber auch dem Laien gelingen.
Die Software auf der Herstellerseite ist nicht unbedingt die neueste Version. Die aktuelle Version des Autors findet man bei -> Sourceforge. Öffnet man das Verzeichnis gqgmc, hat der Autor freundlicherweise alle benötigten Dateien in einem ZIP-Archiv gqgmc.zip dort bereitgestellt, so dass man nur diese Datei herunterzuladen braucht. Nach dem Entpacken erzeugt man in seinem home-Verzeichnis einen Installationordner, in dem man die Unterverzeichnisse bin, libs und obj anlegt. Ich habe dazu den Pfad /home/<username>/Projects/gqgmc verwendet.
:~$ mkdir /home/<username>/Projects/gqgmc/libs
:~$ mkdir /home/<username>/Projects/gqgmc/obj
Laut Beschreibung des Autors ist nun die Datei Defines.mk im entpackten ZIP-Archiv anzupassen, indem man den Installationspfad und die Architektur anpasst. Das betrifft diese beiden Zeilen:
.....
CPUSIZE = -m64
Wenn man nun im Verzeichnis des entpackten ZIP-Files make all ausführt und keine Fehlermeldungen bekommt, gehört man zu den Menschen, die NICHT nach dieser Anleitung gesucht haben 🙂
Auf einem gewöhnlichen Ubuntu-PC sah das Ergebnis bei mir so aus:
thu@testpc:~/Projects/gqgmc$ make all rm -f /home/thu/Projects/gqgmc/moc*.cc rm -f /home/thu/Projects/gqgmc/obj/*.o g++ -g -m64 -pipe -Wall -D_REENTRANT -DQT_NO_DEBUG -DQT_GUI_LIB -DQT_CORE_LIB -DQT_SHARED -I/home/thu/Projects/gqgmc -I/usr/include/qt4/QtCore -I/usr/include/qt4/QtGui -I/usr/include/qt4 -I/usr/include/X11 -c gqgmc.cc -o /home/thu/Projects/gqgmc/obj/gqgmc.o gqgmc.cc:107:15: warning: ‘std::ostream& operator<<(std::ostream&, const HexCharStruct&)’ defined but not used [-Wunused-function] std::ostream& operator<<(std::ostream& o, const HexCharStruct& hs) ^ gqgmc.cc:115:15: warning: ‘HexCharStruct Hex(unsigned char)’ defined but not used [-Wunused-function] HexCharStruct Hex(unsigned char _c) ^ ar ruv /home/thu/Projects/gqgmc/libs/libGQGMC.a /home/thu/Projects/gqgmc/obj/gqgmc.o r - /home/thu/Projects/gqgmc/obj/gqgmc.o ranlib /home/thu/Projects/gqgmc/libs/libGQGMC.a g++ -g -m64 -pipe -Wall -D_REENTRANT -DQT_NO_DEBUG -DQT_GUI_LIB -DQT_CORE_LIB -DQT_SHARED -I/home/thu/Projects/gqgmc -I/usr/include/qt4/QtCore -I/usr/include/qt4/QtGui -I/usr/include/qt4 -I/usr/include/X11 -c main_gui.cc -o /home/thu/Projects/gqgmc/obj/main_gui.o main_gui.cc:17:24: fatal error: QApplication: No such file or directory #include <QApplication> ^ compilation terminated. make: *** [/home/thu/Projects/gqgmc/obj/main_gui.o] Error 1
In der Datei Defines.mk erkennt man an den Zeilen
# C Compiler CC = gcc LD = gcc CPP = g++ LDCPP = g++
dass man zum Kompilieren C++ benötigt. Da ich im fortgeschrittenen Alter bin und mir nicht mehr alles merke (oder merken kann?), verwende ich dazu ein Script isinst.sh aus dem Ubuntu-Wiki.
1 2 3 4 5 6 7 | #!/bin/sh PAKET=$1 if dpkg-query -s $1 2>/dev/null|grep -q installed; then echo "$PAKET ist installiert" else echo "$PAKET ist nicht installiert" fi |
mit dem ich zunächst prüfe, ob die Pakete g++ und build-essential installiert sind. Wenn nicht, müssen sie nachinstalliert werden.
:~$ sudo apt install g++ build-essential
Bringt make all immer noch einen Fehler, prüft man die Existenz der Pakete qt4-qmake und libqt4-dev und installiert diese ggfls. auch noch nach.
Sie können nun der -> Anleitung des Autors bei Punkt 6a weiter folgen, wobei die Datei 51-gqgmc.rules noch für das entsprechende Modell des GMC angepasst werden muss. Das ist in dieser Datei gut dokumentiert, allerdings war ohne Systemneustart bei mir nichts zu machen.
Sollte mit dem Aufruf bin/gqgmc /dev/gqgmc oder bin/gqgmc_gui /dev/gqgmc der USB-Port nicht verfügbar sein, könnte das an den Rechten der rules-Datei oder dem Verzeichnis /dev/gqgmc liegen.
Die Fehlermeldung „The command to read the version number of the firmware failed“ lässt sich durch Heruntersetzen des Baudrate auf 57600 im Gerät selbst unter dem Menüpunkt Others -> Comport Baud Rate vermeiden.
Wie man die gesammelten Daten des GMC auswerten kann, beschreibe ich -> hier.
Sollte jemand von den Lesern auf weitere Hürden bei der Installation stoßen, bitte im Kommentar Bescheid geben.
Hallo,
Danke für die Beschreibung!
Gute Anleitung, habe auf meinem Raspi aber keine GUI-Oberfläche.
Was muss da angepasst werden?
Hallo!
Ich habe die Frage nicht richtig verstanden. Wo hakt es denn genau?
Grüße – Thomas
Hallo Thomas,
hatte das Problem, daß ich auf dem Raspi kein GUI-Oberfläche installiert hatte.
Damit war der Compile-Prozess mit „make all“ nicht möglich.
Da ich mich damit nicht auskenne, habe ich auf dem Raspi auch diese GUI installiert.
Man muß unbedingt den Parameter CPUSIZE für Raspi´s auf leer stellen -> „-m64“ löschen, dann klappt das Compile.
Mir ist noch nicht klar, wie die Aufrufe sind, wenn nur ein Logfile mit den Daten erstellt werden soll. Möchte das periodisch selbst steuern, da die Daten in fhem einfließen sollen. Die grafische Auswertung macht dann fhem.
Hallo Franz,
aha, ich habe festgestellt, dass ich von fhem keine Ahnung habe…
Nützt Dir da ein Log-File etwas? Wenn ja, wäre die einfachste Lösung,
sich das letzte Bundle von Geigerlog unter
https://sourceforge.net/projects/geigerlog/files/geigerlog-bundle-v0.9.04.zip/download
herunterzuladen. Da gibt es schon mal keine Probleme mit Python. Das
Programm lässt sich dann aus dem Datei-Explorer einfach durch
Doppelklick starten. Damit kannst Du die Messungen in eine Log-Datei
schreiben und umleiten.
Ich schaue mir heute Abend fhem mal an – das scheint ja eine
interessante Sache zu sein.
Viele Grüße – Thomas