Rumänische Nachbarn und andere Anekdoten

Grillen auf rumänisch

Wer nach Rumänien auswandert und sich nicht gerade in der Stadt nieder lässt, der erlebt oft Situationen, in denen man als deutscher Wohlstandbürger etwas verwundert, überrascht und manchmal auch irritiert ist. Aber auch bei unseren rumänischen Nachbarn spürt man hin und wieder die Verwunderung über manches, was wir für gut, normal und praktisch halten. Wer sich für Rumänien entscheidet, der sucht bewusst oder unbewusst ja genau diese kleinen Erlebnisse und neuen Erfahrungen, über die ich hier immer wieder berichten möchte.

Grillen

Eine der ersten Anschaffungen im neuen Zuhause war ein neuer Grill. Also keine mobile Gourmet-Gas-Smoker-Küche, sondern ein ganz gewöhnlicher kleiner Holzkohlegrill und dazu ein kleiner Sack Grillbriketts. Mit nur zwei Grillanzündern bekommt man mit Briketts in zwanzig Minuten eine gleichmäßige Glut, die lange anhält und für mich immer das optimale Grillfeuer war.
Schon beim zweiten Grillabend in trauter Zweisamkeit kam unsere liebenswerte Nachbarin kurz zu Besuch, die den Grill sofort als solchen erkannte, ihn zunächst etwas abschätzig betrachtete und dann mit einem teils mitleidigen, teils verwunderten Blick meinte „Asta nu arde deloc!“ oder zu deutsch „Das brennt doch überhaupt nicht!“. Ich blickte sie zuversichtlich an und meinte „De sigur, de sigur!“ (Doch, bestimmt!). Vielleicht bilde ich es mir ein, aber ich glaube ein angedeutetes ungläubiges Kopfschütteln gesehen zu haben und seither grille ich dort nur noch rumänisch, nämlich mit Hartholzscheiten! Man will sich ja vor seinen Nachbarn nicht blamieren…

Rumänisch Grillen
Rumänisch Grillen für Deutsche 😉

Kaufe nie vier!

Zum besagten Grillen wollte ich Fleisch besorgen und da ich gerade in Sibiu war, besuchte ich die kleine Metzgerei im Gebäude von Penny in der Strada Ștrandului. Normalerweise meide ich Discounter in Rumänien, denn sie werden auf Dauer auch auf dem Land die kleinen Läden nach und nach verdrängen und das Angebot homogenisieren. Jedenfalls wollte ich vier Steaks mitnehmen und da das ganze Fleischstück eher schlank war, wären vier Stück die passende Menge für zwei Personen gewesen. Die Verkäuferin, eine sehr freundliche Frau mit guter Statur setzte das Messer an, damit wir wegen meiner noch nicht so perfekten Kenntnisse in Rumänisch die gewünschte Dicke der Fleischscheiben bestimmen konnten und fragte dann „Cât de mult?“ („Wie viele“) und ich antwortete „Patru!“ („Vier!). Sie blickte mich belehrend an und mit bestimmter Stimme sagte sie „Trei sau cinci!“ („Drei oder fünf!“). Mein wiederholter Wunsch nach vier Stücken provozierte die selbe Antwort und auf meine Frage „De ce?“ („Warum?“) bekam ich zur Antwort „Nu cumparati niciodata patru, pentru ca asta aduce noroc!“ („Kaufen Sie niemals vier, denn das bringt Unglück über Sie!“).
Ich kaufte daraufhin fünf Stück, denn drei wären etwas zu wenig gewesen. Ob das ein in Schulungen erlernter Marketingtrick zur Steigerung des Fleischabsatzes war, weiß ich nicht. Unsere Nachbarn konnten das jedenfalls nicht so richtig nachvollziehen. Bekannt ist aber, dass die -> Tetraphobie ein in Fernost und auch in Italien verbreiteter Aberglaube ist. Ich werde mir den Rat der freundlichen Verkäuferin aber in Zukunft zu Herzen nehmen. Sicher ist sicher 😉

Die Seite golem.de hat übrigens 2017 einen Artikel über eine SSD veröffentlicht, in dem zu lesen ist:

Crucial hat mit der MX500 eine neue Oberklasse-SSD veröffentlicht. Das Flash-Drive ist per Sata-6-GBit/s-Interface angebunden und wird mit 1 TByte Speicherplatz für 260 Euro angeboten. Die MX500 folgt auf die von uns getestete MX300, auf eine MX400 verzichtet Crucial mit Rücksicht auf asiatische Kunden. Die neue SSD soll in den kommenden Tagen im Handel verfügbar sein.

https://www.golem.de/news/sata-ssd-crucials-mx500-liefert-viel-leistung-pro-euro-1712-131742.html

Wir kompostieren!

Nach dem Kauf unseres Hauses haben wir im darauf folgenden Frühjahr im Garten gemäht, die einjährigen Pflanzen entfernt, die Beete umgegraben und von Unkräutern befreit. Da im Haushalt auch einiges an kompostierbaren Material anfällt, haben wir all diese organischen Abfälle an einer Stelle im Garten aufgeschichtet, um demnächst einen Komposter anzuschaffen und mit dem nährstoffreichen Endprodukt daraus dann wiederum den Boden unserer Beete zu verbessern. Obwohl das Grundstück nicht allzu groß ist, hat sich doch ein Haufen von knapp zwei Kubik angesammelt, der zu einem großen Teil aus vertrocknetem Pflanzenmaterial besteht. Als wir mit den Gartenarbeiten so ziemlich durch waren, betrachtete unsere Nachbarin über den Zaun kopfschüttelnd den Haufen und empfahl uns, das trockene Material einfach zu verbrennen. Als umweltbewusste Wessis müssen wir in diesem Moment wohl etwas entgeistert geschaut haben. Wir könnten ja von unserem Nachbarn Hühnermist haben und dosiert gut eingearbeitet sei das ein ausgezeichneter Bodenverbesserer. Da Rumänen auf dem Land hervorragende Selbstversorger sind, gibt es daran natürlich keinerlei Zweifel!

Es ist auch nicht so, dass wir an den menschengemachten Klimawandel glauben und CO2 halten wir in der aktuellen Konzentration eher für äußerst nützlich, zumal die CO2-Konzentrationen in der Erdgeschichte schon wesentlich höher waren und dann immer einen Greening-Effekt ausgelöst haben, aber ein Kompost ist ein Kompost! Wir glauben es gibt nichts besseres zum Anbau von Pflanzen und ich werde alles, wirklich alles daran setzen, unsere Nachbarn davon zu überzeugen!

Hier geht es zu meinen Beiträgen zum Thema -> Auswandern nach Rumänien

Buy Me a Coffee at ko-fi.com

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