Die Resonanz auf meinen Beitrag -> „Schwäbische Seelen – Rezept für Auswanderer“ war zwar meist positiv, aber die meisten Leser hatten Probleme mit dem Handling des Teigs, weil er sehr nass und klebrig ist. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach einem Rezept gemacht, das wesentlich einfacher ist. Außerdem ist für dieses Rezept wenig Zeit und Aufwand erforderlich und es kann eigentlich nichts dabei schief gehen.
Natürlich ist das Endprodukt keine wirkliche Schwäbische Seele, denn es fehlt die Knusprigkeit der Kruste und der typische Biss. Aber als zeitsparende Alternative für Zwischendurch kann man die falschen Seelen durchgehen lassen. Man nimmt es heutzutage mit Plagiaten sowieso nicht mehr so genau 😉
Zutaten für die falschen Seelen
- 400 gr. Weizenmehl Typ 650
- 200 ml warmes Wasser
- 150 gr. Schmand (für Rumänien Smântână 20%)
- 1 Pckg. Trockenhefe
- 1 Esslöffel Zucker
- 1 Teelöffel Salz
Zubereitung des Teigs
Das Mehl wird mit der Trockenhefe, Salz und Zucker in eine Schüssel gegeben und gut durchgemischt. Dann gibt man Schmand und das warme Wasser dazu. 40 bis 45 Grad sind gut, da der Teig insgesamt damit nach dem Rühren noch leicht angewärmt ist. Ich rühre den Teig für die falschen Seelen 5 Minuten mit dem Knethaken in der Küchenmaschine und gebe ihn dann auf ein bemehltes Teigbrett. Mit einem Teigschaber funktioniert das problemlos.
Die Rührschüssel wird mit einem knappen Esslöffel Öl eingefettet, damit man den Teig nach dem Gehen auch problemlos wieder heraus bekommt. Den Tipp habe ich aus einem YouTube-Video und die öligen Finger helfen nun auch, aus dem Teig eine Kugel zu formen, ohne dass etwas an der Hand kleben bleibt. Dau nimmt man den Teig in beide Hände und faltet von der Seiten immer nach unten ein, so dass die Oberseite Spannung bekommt. Die Teigkugel lege ich dann vorsichtig ohne sie herum zu drehen in die Rührschüssel zurück und decke sie ab.
Je nach Raumtemperatur dauert es nun eine halbe bis eine Stunde, bis sich der Teig verdoppelt hat. Jetzt lässt er sich einfach aus der Rührschüssel auf das bemehlte Teigbrett stürzen. Wenn man etwas Mehl mit einem Sieb auf dem Teig verteilt, dann klebt auch bei diesem Arbeitsschritt nichts.
Nun wird der Teig in vier gleiche Teile geteilt. Dazu nehme ich einen große Metallspachtel aus dem Baumarkt, der sich auch beim Brotbacken stets bewährt.
Jede Teigportion wird nun drei Mal langsam in die Länge gezogen und wieder zusammen gefaltet. Man muss hier langsam ziehen, damit der Teig nicht reißt. Nach dem dritten Falten kann man den Teig wie bei den echten Seelen drehen (rechts im Bild) und man zieht ihn auf die gewünschte Länge. Die Teiglinge gibt man auf ein Backblech mit Backpapier oder Dauerbackfolie.
Backen
Jetzt ist es Zeit das Backrohr auf 240 Grad vorzuheizen. Bis der Herd soweit ist, lasse ich die falschen Seelen mit einem Baumwolltuch abgedeckt nochmals gehen. Vor dem Backen sprühe ich sie mit kaltem Wasser etwas ein, damit Hagelsalz und Kümmel darauf haften bleiben. Dann geht es zunächst für circa 10 Minuten in den Ofen. Danach sollten die falschen Seelen leicht gebräunt sein.
Jetzt noch weitere 10 Minuten auf circa 180 Grad backen, auf einem Gitter abkühlen lassen und fertig sind die falschen Seelen.
Am besten schmeckt dieses Plagiat wie das Original mit großzügig kalter Butter dazwischen.
Guten Appetit!
Ähnliche Beiträge:
-> Gogoşii – Luftige Hefekrapfen aus Rumänien
-> Fladenbrot – Vielseitig verwendbar und einfach zu Backen
-> Schwäbische Seelen – Rezept für Auswanderer
1 Comment