Nachdem ich schon vor zwei Jahren über die -> rumänischen eingelegten Gurken hier auf dem Blog ein Rezept meiner Nachbarin aufgeschrieben habe, nun also ein zweites Rezept, das ich von einer Bekannten auch hier aus dem Dorf bekommen habe. Auch die auf diese Art eingelegten Gurken sind sehr lecker und sie kommen den hier in Rumänien im Magazin erhältlichen Castraveți murați vom Geschmack her sehr nahe. Gegessen werden diese Gurken zu fast allen Gerichten – mit den Fingern, versteht sich.
Zutaten
- Gurken (Einlegegurken sind ideal. Ich muss mich nach der aktuellen Erntesituation richten…)
- Salz (je Liter Wasser ein gehäufter Esslöffel)
- einige Kirschbaumblätter (es geht auch Sauerkirsche)
- eine große Pepperoni je Glas (rund 700 ml)
- zwei Zehen Knoblauch je Glas
- Dill (nach Geschmack)
- optional Karotten, Sellerie, etc., damit es etwas bunter aussieht
Zubereitung der Castraveți murați
Die Gurken wässert man am besten nach der Ernte für eine Stunde. Etliche Sorten von Einlegegurken haben kleine Stacheln auf der Schale, die man mit einem festeren Schwamm einfach abbekommt. Sofern man Einlegegurken in der normalen Größe (8 bis 12 cm) hat, sieht das im Glas später natürlich besser aus, aber man kann so wie ich, auch größere Gurken einfach in Stücke schneiden, um sie als Castraveți murați einzulegen. Ich lege sogar russische Gurken mit ein, die sehr groß werden und ein sehr großes Kerngehäuse haben, das man allerdings entfernen sollte. Ansonsten sieht das Endergebnis wegen der vielen Kerne nicht unbedingt appetitlich aus.
Die Gurken schichtet man in eine große Schüssel oder in einen Topf. In einem weiteren Topf bringt man Wasser zum Kochen, wobei man pro Liter Wasser einen gehäuften Esslöffel Salz zufügt. Man braucht für ein 700 ml-Glas ungefähr 350 ml Salzwasser. Mit diesem kochenden Salzwasser übergiesst man die Gurken, so dass sie vollständig bedeckt sind und beschwert sie mit einem Teller damit nichts herausragt. So sollten sie nun abgedeckt für einen Tag bei Zimmertempertatur stehen.
Am folgenden Tag gießt man das Salzwasser ab und fängt es auf. Jetzt lassen sich die zukünftigen Castraveți murați recht gut in die Gläser schichten, da sie nicht mehr so hart sind. In jedes der Gläser legt noch einige Kirschbaumblätter, die die milchsauere Vergärung unterstützen. Das aufgefangene Salzwasser kocht man für einige Minuten gut auf und füllt damit die Gläser bis kurz unter den Rand auf. Mit dem leicht aufgesetzten Deckel ruhen und gären die Gurken jetzt nochmals zwei bis drei Tage.
Tipp: Die Gläser sollte man in eine Wanne oder einzeln in Suppenteller stellen, da durch die Gärung mehr oder weniger viel Flüssigkeit aus dem Glas austreten kann. Wer schon mal -> Sauerkraut im Glas fermentiert hat, kennt das 😉
Noch ein Tipp: Meine Nachbarin schwört darauf, unter die Gläser jeweils ein Messer zu legen, damit sie beim Eingiessen des kochenden Salzwassers nicht springen. Ich hatte das Problem noch nie, gebe den Tipp aber gerne weiter.
Die Flüssigkeit aus dem Gläsern wird ein letztes Mal abgegossen und in einem Topf für zehn Minuten aufgekocht. Sie ist trüb und wird dabei manchmal leicht grünlich, aber das ist absolut in Ordnung. Pro Glas kommt noch eine scharfe Pepperoni und zwei grob geschnittene Knoblauchzehen je Glas dazu. Mit der kochend heißen Flüssigkeit wird jedes Glas wieder bis kurz unter den Rand aufgefüllt und sofort verschlossen. Ich stelle die Gläser für 10 Minuten auf den Kopf, bevor ich sie in eine Decke eingepackt langsam abkühlen lasse.
Die Gläser ziehen kein Vakuum! Der Gärungsprozess kommt durch den Mangel an Sauerstoff im Glas zum Erliegen. Ich lasse die Gläser vorsichtshalber noch für zwei bis drei Tage in der Küche stehen, damit ich sicher bin, dass sie nicht weiter vor sich hin gären und mir die Vorratsregale überschwemmen.
Die Castraveți murați halten sich so zubereitet mindestens zwei Jahre, wenn man sie dunkel und nicht zu warm lagert.
Gutes Gelingen!