München – Hermannstadt (Sibiu) mit dem Auto

I LOVE Romania

Inzwischen habe ich ziemlich viel Erfahrung auf der Strecke München – Hermannstadt (Sibiu) und gebe gerne meine Erfahrungen an diejenigen weiter, die sich überlegen zum ersten Mal mit dem Auto von Deutschland nach Rumänien zu fahren. Rund 1200 Kilometer wollen bewältigt werden und können nervenaufreibend werden, wenn man dafür dann 17 und mehr Stunden unterwegs ist. Es ist aber auch ohne zu rasen in etwas mehr als 12 Stunden zu schaffen.


CoVid-Infos (Stand 28.08.2022)

Bitte beachten Sie, dass ich die Infos zu den Einreisebedingungen nicht tagesaktuell halten kann!

Allgemeines und Einreise mit dem Flugzeug

Zum heutigen Tag gilt für die Einreise aus Deutschland nach Rumänien keine Impf- oder Testpflicht. Es wird keine Einreiseanmeldung benötigt und man unterliegt keiner Quarantänepflicht.
Rumänien stuft die Länder nach grünen (kein Risikogebiet), gelben und roten Zonen ein. Bei der -> CNSCBT kann man die jeweils gültige Liste als PDF herunterladen. Weitere Bestimmungen findet man beim -> Auswärtigen Amt.

Einreise mit dem Auto

Es gelten die gleichen Bestimmungen wie im oberen Absatz. Die aktuellen Wartezeiten an den Grenzen kann man bei der -> rumänischen Grenzpolizei abrufen.


Die Maut (aktualisiert am 28.08.2022)

In allen drei mautpflichtigen Ländern kann man das Datum, ab dem die Vignetten gültig sind auswählen.

In Österreich, Ungarn und Rumänien wird für Autobahnen Maut verlangt. Seit 2019 kann man die Maut für Österreich online bezahlen und muss nicht mehr für das „Pickerl“ an der Tankstellenkasse anstehen. Unter -> https://shop.asfinag.at bekommt man für 9,60 € eine 10-Tages-Vignette und für 27,80 € eine 2-Monats-Vignette für den PKW. Wegen des 14-tägigen Rückgaberechts bei Online-Käufen muss man das Pickerl entweder rechtzeitig vor Fahrtbeginn kaufen oder man gibt bei der Bestellung einfach vor, Unternehmer zu sein. Damit kann man die Gültigkeit dann sofort aktivieren.
Wohnmobile werden wie PKW behandelt, solange sie unter 3,5t zGG liegen und Anhänger werden nicht bemautet (Ausnahmen sind möglich! Quelle: https://www.adac.de/reise-freizeit/maut-vignette/oesterreich/).

Bei der Rückfahrt sollte man das Pickerl nicht gleich 100 Meter nach der ungarischen Grenze bei Terreus KFT. kaufen, denn dort bekommt man es für 11,50 € bzw. 3230 Ft. Einfach etwas weiter fahren und auf der österreichischen Seite kaufen oder wieder online als Unternehmer bestellen.


Für Ungarn empfehle ich die offizielle Adresse .> https://ematrica.nemzetiutdij.hu, da etliche andere Online-Anbieter von Vignetten für Ungarn wesentlich teurer sind. Die Seite ist bis auf wenige Stellen komplett auf Deutsch umschaltbar. Zum Kauf muss man sich ein Konto anlegen und kann dort später auch die Rechnung als PDF abrufen. Für den PKW unter 3,5 t kostet die 10-Tages-Vignette 3.820 Forint (aktuell knapp 9,50 €) und für einen Monat 5.210 Forint (aktuell ca. 12,50 €).
Wohnmobile bis 3,5t und bis zu 7 Sitzplätzen werden wie PKW in der Kategorie D1 eingeordnet (Quelle: https://www.adac.de/reise-freizeit/maut-vignette/ungarn/), auch wenn man einen Anhänger dabei hat. Ich empfehle den Kaufbeleg auszudrucken und mit sich zu führen.
WICHTIG:
* Die Vignette, das PDF oder die E-Mail mindestens ein Jahr aufbewahren (siehe unten: Probleme mit der Maut).
* Umlaute im Kennzeichen als normale Buchstaben eingeben (z.B. MU anstatt MÜ)


Die Vignette für Rumänien bekommt man unter -> https://www.roviniete.ro/de/info/Rovinieta-online ohne Einrichtung eines Kontos. Hier zahlt man lediglich knapp 15 Lei (= 3 €) für die 7-Tages-Vignette und knapp 35 Lei (= 7 €) für die 1-Monats-Vignette – also ein echtes Schnäppchen.
Wohnmobile zählen immer als PKW und Anhänger werden nicht bemautet (Quelle: https://www.adac.de/reise-freizeit/maut-vignette/rumaenien/)
Auch hier ist es kein Fehler, den Kaufbeleg auszudrucken und mit sich zu führen.


Probleme mit der Maut

In Ungarn werden so gut wie alle Fahrzeuge unbemerkt kontrolliert. Noch Monate später kann man eine Zahlungsaufforderung der UAI (Ungarische Autobahn Inkasso GmbH, Eggenfelden) bekommen, da es offensichtlich Probleme mit dem Abgleich von Kennzeichen gibt. Besonders oft betroffen sind Kennzeichen mit Umlauten, da das Online-Portal diese nicht erlaubt und das Fahrzeug daher nicht erkannt wird, wenn man Umlaute wie Ü als UE angibt (siehe oben). In diesem Fall sollte man sofort Widerspruch einlegen, die Vignette und eine Kopie der Seite 1 des Fahrzeugscheins mitschicken. Bei Problemen bekommt man auf der Seite -> https://autobahninkasso.de/kontakt.html per Live-Chat Unterstützung durch einen ausnehmend freundlichen Kundensupport.
Wird man ohne Vignette in Ungarn erwischt, werden etwas über 120 € Strafe fällig (inkl. Bearbeitungsgebühren, etc.).


Die Route München – Sibiu

Route durch Deutschland

Nicht nur bei Ferienbeginn empfiehlt es sich, die Verkehrslage zu beobachten. Die Route über die A8 von München nach Salzburg ist äußerst stauanfällig.
Relativ ruhig fährt man auch über die A92 von Neufahrn über Landshut nach Deggendorf und dann die A3 nach Passau runter. Auf der A3 kommt es zwar auch gerne zu Staus, die im Vergleich zur A8 aber meist harmlos sind.

Update 08/2021: Die Route über die Passauer Autobahn A94 von München Ost über Burghausen nach Schärding ist zu empfehlen, wenn man bereit ist 50 Kilometer Landstraße zu fahren. An Sonntagen ist das stressfrei und spart sogar Kilometer und Zeit. Hier gibt es zur Zeit keine Grenzkontrollen.

Route durch Österreich

Österreich empfinde ich immer als sehr anstrengend. Über die A1/A21 kommt man teilweise nur zweispurig nach Wien, weswegen man am besten Tage mit LKW-Fahrverbot wählt. Keinesfalls sollte man sich vom Navi durch Wien lotsen lassen, wie das mir schon passiert ist. Lieber Stau auf der Umfahrung S11, als 20 km hinter der Tram von Ampel zu Ampel im Stop-and-Go durch die Stadt.
Gebaut wird derzeit noch nach Wien bei Fischamed (Stand 08/2021).

Route durch Ungarn

Die einzige und große Problemstelle in Ungarn ist Budapest zu Stoßzeiten. Die Autobahn M5 ist zwar fertig, aber es gibt immer wieder Baustellen mit Fahrbahnverengungen, an denen sich Staus bilden. Ansonsten ist Ungarn unproblematisch, da das Verkehrsaufkommen mit Ausnahme um Budapest relativ moderat ist. Über die M45 erreicht man die ungarisch/rumänische Grenze bei Nadlac. Aktuell findet hier die erste wirkliche Passkontrolle statt (Stand 08/2021). Vor rumänischen Feiertagen (insbesondere Weihnachten und Ostern) fahren unglaublich viele Rumänen aus Deutschland und Österreich nach Hause. Also lieber einige Tage vorher fahren!

Route durch Rumänien

Die Autobahnen in Rumänien ist teilweise besser als in Deutschland. Allerdings gibt es hin und wieder durch Bodenabsenkungen ober -anhebungen gefährliche Fahrbahnwellen. Vor allem der rechte Fahrstreifen ist vor Sibiu schon wieder recht lädiert.
Das Tanken kann zur Herausforderung werden, da es kurz nach der Grenze zwar Tankstellen gibt, die aber nur aus Containern und einer Containertankstation bestehen. Hier muss man auch bei wenig Verkehr 20 Minuten für eine Tankfüllung rechnen. Hat man genügend Sprit, sollte man bis Timeshoara durchfahren.
Auf der A1 kommt man vor allem nachts bequem bis kurz vor Margina. Dort endet die Autobahn erst mal und es folgen 15 km Landstraße und ein kleiner Pass, der im Juni/Juli 2021 neu geteert wurde und jetzt sogar Fahrbahnmarkierungen hat. Über Coșava und Coșevița erreicht man wieder die Autobahn.

Autobahn A1, Nodul Holdea, Anfang August 2019
Autobahn A1, Nodul Holdea, Anfang August 2019

Hat man die A1 nach Sibiu wieder erreicht, sind die restlichen Kilometer ein Klacks.


Tipp für’s Tanken

Einige Kilometer vor der ungarischen Grenze kann man auf der österreichischen Seite im Gewerbepark Neusiedler-See sehr günstig mit Bankkarte tanken. Dazu nimmt man die Ausfahrt zum Gewerbepark bei XXLLutz, überquert die Autobahn und nimmt im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt. Die Tankstelle liegt dann etwas unauffällig auf der rechten Seite auf einem Parkplatz.

Günstige Tankstelle mit Kartenzahlung im Outlet-Center Neusiedl am See
Günstige Tankstelle mit Kartenzahlung im Outlet-Center Neusiedl am See

Tipps zur besten Abfahrtszeit

Die optimale Zeit in München los zu fahren ist nach meiner Erfahrung gegen 16:00 Uhr an einem Samstag Abend. Wer nachts nicht gerne fährt, der kann auch morgens gegen 7:00 Uhr oder 8:00 Uhr losfahren und ich brauche dann unter Einhaltung sämtlicher Geschwindigkeitsvorschriften ca. 12 Stunden. Vor großen Feiertagen habe ich allerdings schon über 17 Stunden gebraucht.
Was Ostern betrifft, sollte man daran denken, dass sich der orthodoxe Ostertermin vom katholischen unterscheidet. Das gilt dann natürlich auch für Pfingsten!

Drum bun!


Weitere Tipps für Rumänien:
-> Wie man ein Bankkonto eröffnet und Verträge übrnimmt
-> KfZ-Anmeldung in Rumänien


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