Es gibt Orte, die trotz Zerstörung und Verfall einen unglaublichen Flair versprühen und an denen man den Hauch der Geschichte spüren kann. Ausgetretene Stufen, Tapetenreste und Fragmente von Bemalungen, alte Steinböden und der feuchtherbe Geruch wie von alten Büchern. Zwischen Geröll und Schutt finden sich immer wieder reizvolle Bildmomente, die von Menschen arrangiert wurden, die alles daran setzen, die vielen Mühen vergangener Generationen zu würdigen, indem sie den Verfall aufzuhalten versuchen. Zu so einem Ort gehört auch das Schloss Promnitz an der Elbe, das am -> Elbe-Radweg liegt und dessen kleines Spendenkaffee von den Radlern gerne besucht wird.
Schloss Promnitz liegt gegenüber von Riesa, im Meißnischen Land. Seine bemerkenswerte Historie reicht über tausend Jahre zurück und ist ein Teil der sächsischen Geschichte. Als seltenes Renaissanceensemble mit barockem Mittelteil entwickelte es sich, durch die Wirtschaftsgebäude und Scheunen um einen weitläufigen Hof zu einer umfassenden Vierflügelanlage. Einige Jahrhunderte wurde Promnitz mit adligen sowie bürgerlichen Geschlechtern bis zur Enteignung der letzten Besitzerfamilie 1945 als Rittergut geführt, wobei Schloss Promnitz in der Zeit August des Starken mit seinem Zeithainer Lager im Jahre 1730 eine für das damalige Europa herausragende und bedeutende Rolle spielte.
Quelle: -> http://www.schlosspromnitz.de/
Zum Ende des Krieges wurde das Schloss als Flüchtlingsunterkunft für die aus dem Osten geflohenen Deutschen genutzt. In den offenen Kaminen und den Kachelöfen wurde während des Hunger-Winters 1946/47 vieles an Inventar einfach verheizt. Nach dem Krieg wurde Schloss Promnitz enteignet und in den Jahren der DDR waren dort Büros und auch ein Ladengeschäft untergebracht. Nach der Wende von einem Investor gekauft, verfiel es schließlich weiter, wechselte nochmals den Investor und erst mit der erneuten Übernahme durch die Familie von Wolffersdorff, die das Rittergut von 1717 bis 1731 schon einmal besaß, kam Hoffnung auf Rettung auf.
Die teilweise eingestürzten Dächer zerstörten teilweise auch die darunter liegenden Etagen und nicht nur im Bedienstetentrakt lag der Schutt fast Meter hoch. Mit bescheidenen Eigenmitteln, durch Spenden und dem unermüdlichen Einsatz der Familie Wolffersdorff und ihrer Helfer gelingt es nach und nach, vieles von der Substanz und vor allem dem Flair des Schlosses Promnitz zu retten.
Die kleine Slideshow soll einen kleinen Einblick in die vermutlich generationsübergreifende Aufgabe der Rettung dieses Schlosses geben.
Jede Spende und sei sie auch noch so klein, kann gebraucht werden und hilft ein wenig bei der Rettung mit:
Schloss Promnitz Verwaltung
gemeinnützige GmbH
Sparkasse Meißen
IBAN: DE07850550000500021473
Wenn Sie mehr über die Geschichte des Schlosses erfahren möchten, dann finden sie alles Wissenswerte in Marianne von Wolffersdorffs Buch Schloss Promnitz: Die Geschichte von Schloss Promnitz und seiner Geschlechter bis 1945, das Sie -> hier erwerben können.
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