Rund 35 km westlich von Sibiu liegt abseits der E81 das kleine Dorf Dobărca (ale Schreibweise Dîbărca, dt. Dobring) mit der 1481 erbauten evangelischen Kirchenburg im romanischen Stil.
Titelbild: Luftbild 09/2021 (c) Împuşcătura
Entstehung
Wie man den Inschriften oberhalb des Altarraumes entnehmen kann, brannte die ursprüngliche Kirche 1599 während der woywodischen Unruhen vollständig ab und erhielt ihr heute noch erahnbares Aussehen erst 1741.
Die Verteidigungsanlagen dürften schon mit dem ersten Kirchenbau errichtet worden sein, da in dieser Zeit die meisten Kirchenburgen in Siebenbürgen entstanden. Leider ist deren Zustand wie der der Kirche selbst sehr bedauernswert, obwohl der gesamte Komplex im Verzeichnis der historischen Monumente Rumäniens aufgenommen wurde.
In der Kirchenburg
Als wir vor zwei Jahren zum ersten Mal hier waren, war das Eingangstor verriegelt und so machten wir uns dieses Jahr bei ziemlich schlechtem Wetter nochmals auf, um diesmal mit mehr Glück ins Innere zu gelangen. Vor unserem ersten Besuch wurden wir vom Verwalter einer anderen Kirchenburg vorgewarnt, dass die in Dobărca lebenden Țigani, die das Dorf seit 1989 von den auswandernden Siebenbürger Sachsen im Oberteil weitgehend übernommen haben, dort alles Verwertbare plündern würden. -> Bilder von 2012 zeigen bereits einen weitgehend zerstörten Innenraum und ein Kenner der Gegend hatte uns erzählt, dass die Kirchenglocken bereits um 2000 gestohlen wurden. Das Bild, das sich dem Besucher heute bietet, ist schockierend.
Alles was an Holz im Innenraum vorhanden war ist zwischenzeitlich ebenfalls verschwunden. Die Grabplatten wurden aus den Wänden gebrochen und auch der Altar ist komplett verschwunden. Der Kirchenraum und das gesamte Gelände ist mit Kuh-, Schaf- und Pferdemist übersät. Bereits 2012 war der komplette Holzboden entfernt worden und heute ist mit Ausnahme der schwer zu erreichenden Dachlattung auf dem gesamten Gelände kein Holz mehr zu finden. Was auf dem Dach gut zu erreichen war, ist ebenfalls verschwunden, so dass die Kirche zwischenzeitlich einem rapiden Verfall preisgegeben ist.
Auch an der Bausubstanz selbst sind zwischenzeitlich gewaltige Schäden festzustellen. Der Emporenaufgang hat sich bereits vom Hauptgebäude gelöst und die Deckengewölbe liegen nach oben offen.
Einige ältere Bilder (Luftaufnahmen von 1994) findet man dazu auf -> siebenbuerger.de.
Wer die Rettungsmaßnahmen für die Kirchenburg unterstüztzen möchte, findet auf -> kirchenburgen.org die Kontenverbindung für Spenden, für die auch Spendenbescheinigung gültig für Deutschland und Rumänien ausgestellt werden.
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-> Die Kirche mit der Sau in Dipsa
Hier die Spendenkonten (Stand 31.01.2019 – bitte ggfls. über https://kirchenburgen.org/aktivitaten/projekte/projekt-dobring/ überprüfen)
Verwendungszweck „Vor- und Nachname, Spende Dobring via impuscatura.ro“
(bitte mit angeben)
Rumänien: Konto in der Währung Lei
Kontoinhaber: Fundatia Biserici Fortificate
IBAN: RO 02 BTRL RONC RT03 1735 8401
BIC: BTRL RO22
Rumänien: Konto in der Währung Euro
Kontoinhaber: Fundatia Biserici Fortificate
IBAN: RO 49 BTRL EURC RT03 1735 8401
BIC: BTRL RO22
Deutschland: Konto des Fördervereins der Stiftung Kirchenburgen
Kontoinhaber: Förderverein Kirchenburgen e.V.
IBAN: DE 37 3506 0190 1566 3690 16
BIC: GENO DED1 DKD
Update:
Fassungslosigkeit zu den Vorfällen in Dobring
https://kirchenburgen.org/fassungslosigkeit-zu-den-vorfaellen-in-dobring/