Kräuter (fast) frisch für den Winter

Ab Mai gibt es Petersilie im Überfluss

Ab Ende Mai legen die Kräuter im Garten so richtig los. Besonders Petersilie und Liebstöckel wuchern um diese Zeit bereits prächtig und verfeinern Salate und Fleischgerichte. Um auch im Winter in den Genuss der Kräuterwürze zu kommen, gibt es seit je her die Möglichkeit, Gartenkräuter zu trocknen und geschnitten oder gerebelt haltbar zu machen. Leider leidet der Geschmack darunter etwas und daher habe ich bisher die Kräuter klein geschnitten und mit einer Eiswürfelform und Wasser eingefroren. Für Schnittlauch immer noch meine bevorzugte Methode, aber dieses Jahr musste ich öfter an meine früheren Kolleginnen denken, die täglich ihren Smoothie mit in die Arbeit brachten und kam auf eine neue Idee.

Doch erst mal zu meinen alten Methoden der Haltbarmachung für den Winter und die Vor- und Nachteile am Beispiel von Petersilie, Liebstöckel und Schnittlauch.



Kräuter trocknen

Das Trocknen ist wohl die älteste Methode, um auch im Winter in den Genuss von Kräutern zu kommen. Von Petersilie und Liebstöckel schneide ich die dickeren Stängel wenige Zentimeter über dem Boden ab und trockne sie in der Sonne auf einem Karton. Jetzt im Juni/Juli dauert es an heißen Tagen nur 4 bis 5 Stunden und sobald die Blätter trocken, die Stengel aber noch weich und biegsam sind, kann man die trockenen Teile ganz einfach mit den Fingern abrebeln. Erwischt man den genau richtigen Zeitpunkt, dann ist das Ergebnis so gut wie ohne Stilansätze. Die gerebelten Blätter stelle ich nochmals für eine halbe Stunde vorsichtshalber in die Sonne und füllt sie dann in Schraubgläser ab.
Natürlich könnte ich auch einen Dörrautomaten verwenden, aber ich spare mir den Automaten und den Strom und trockene an Sonnentagen.

Getrocknete Petersilie
Getrocknete Petersilie

Vorteil beim Trocknen

Das Trocknen ist eine günstige Methode und die Kräuter sind bis zu einem Jahr locker verwendbar.

Nachteil beim Trocknen

Es geht beim Trocknen leider Aroma verloren.


Einfrieren der Kräuter in Eiswürfel

Bei dieser Methode schneidet man die Kräuter klein und füllt sie kompakt in Eiswürfelformen. Da jedoch z.B. Schnittlauch gerne oben schwimmt wenn man die Form mit Wasser füllt, umspanne ich die Eiswürfelform nach dem Befüllen immer mit Frischhaltefolie und steche mit einem Schaschlik-Spieß pro „Eiswürfel“ einige Löcher in die Folie. Dann die ganze Form in Wasser untergetauchen bis sie vollgelaufen ist. Nach einer Nacht im Gefrierschrank entfernt man die Folie und klopft die Form in einer Gefriertüte aus. Tüte beschriften nicht vergessen!

Kräuter klein geschnitten einfrieren
Kräuter klein geschnitten einfrieren

Vorteile beim Einfrieren in Würfeln

Gerade Schnittlauch sieht im Winter in Suppen aus, als wäre er gerade frisch geschnitten worden.
Durch die Würfel sind die Kräuter optimal portionierbar.

Nachteile beim Einfrieren in Würfeln

Was beim Schnittlauch noch gut funktioniert, ist bei Petersilie und Co. etwas schwieriger: Man muss hier sehr fein schneiden, um eine Portion in einen Eiswürfel zu bekommen und die nassen Kräuter kleben dauernd an den Fingern.


Kräuter als Smoothie einfrieren

Das ist die einfachste Methode und erbringt sehr geschmacksintensive Kräuterwürfel. Dazu entfernt man von den frisch geernteten Kräutern die Stängel und Stiele und gibt sie in ein hohes Gefäß. Mit dem Mixstab und ein wenig Wasser zerkleinert man die Kräuter. Dabei sollte man darauf achten, dass man keinen Brei daraus macht, sondern nur soweit zerkleinert, dass man die Form bequem füllen kann. Smoothies-Begeisterte habe sowieso ein praktisches Gerät dafür zuhause. Jetzt wird wieder in Eiswürfelformen gefüllt und nach einer Nacht im Gefrierschrank klopft man die Form in einem Gefrierbeutel aus.

Die praktische Geschmacksbombe
Die praktische Geschmacksbombe wird eingefüllt

Vorteile der Smoothie-Methode

Vor allem geht das sehr schnell!
Die Kräuterwürfel sind wesentlich intensiver als bei der normalen Einfriermethode. So reicht in der Regel z.B. bereits ein Würfel Petersilie für einen großen Topf Suppe.

Nachteile der Smoothie-Methode

Die Methode ist nicht für Schnittlauch geeignet, da das Auge schließlich mit isst und man die Röllchen im Essen noch sehen will.


Fazit

Mit der Smoothie-Methode verarbeitet man große Mengen in kürzester Zeit. Allerdings kommt es darauf an, wozu man die Kräuter später verwenden möchte. Für die Petersilie im Kartoffelsalat eignet sich die klein geschnittenen eingefrorene Petersilie besser, als die Smoothie-Variante. Das sieht einfach schöner aus. Für Eintöpfe, Suppen und Soßen kann man die mit der Smoothie-Methode hergestellten Kräuterwürfel verwenden und bei Bedarf noch einen herkömmlich eingefrorenen Kräuterwürfel für das Auge dazu geben.


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